Emel Mathlouthi ist zu einer Galionsfigur des tunesischen Aufstands im Frühling 2011 geworden mit ihrem Lied Kelmti Horra (Meine Worte sind frei). Emel hat diesen Welthit an der Zeremonie zur Übergabe des Friedensnobelpreises 2015 in Oslo vorgetragen. Aber Emel lässt sich nicht auf dieses eine Lied reduzieren. Ihre Alben eröffnen vielmehr ein sensibles Universum von humanitärem Engagement, traditionellen Rhythmen und Einflüssen der zeitgenössischen Elektromusik.
Engagiert für das Recht auf freie Meinungsäusserung, für die Gleichberechtigung von Mann und Frau, für Inklusion, Gerechtigkeit und den Frieden, vermischt Emel auf arabisch gesungene Folk-Musik mit elektrischer Musik auf Englisch, Französisch und sogar Japanisch. Mit ihrem letzten Album MRA - was "Frau" auf arabisch bedeutet -, dekonstruiert Emel, um alles wieder neu aufzubauen, "damit die Musik lebendig bleibt". Sie bietet ein Abtauchen in Elektrosound verfeinert durch ihre bezaubernde Stimme und teilweise mit gerappten Beiträgen und vereinigenden Texten.